Ganztägig arbeitende Grundschule

1. Warum wollen wir eine ganztägig arbeitende Grundschule werden?

Im Oktober 2019 traf sich ein Arbeitskreis, der sich unter Leitung von Frau Grundmann (IQ-MV) mit der Überarbeitung unseres Schulprogramms beschäftigte. Der Arbeitsgruppe gehörten alle Lehrerinnen und Lehrer, einige Schülerinnen und Schüler sowie Elternvertreter an. Bei der Ideenabfrage, wie sich jeder zukünftig unsere Schule vorstellt, fand sich übereinstimmend in allen Gruppen der Wunsch nach mehr „Farbe im Schulleben“. Die Talente unserer Schüler, aber auch Lehrkräfte sollten sich mehr im Schulalltag widerspiegeln und fest im Tagesablauf verankert werden. Dabei sollten mehr Freizeitangebote für die Kinder entstehen, Möglichkeiten für die Förderung und zur Hausaufgabenanfertigung geschaffen werden.

In das Schulprogramm (2019) wurde daraufhin im Qualitätsbereich: Außerschulische Kooperationspartner der Qualitätsleitsatz: „Wir sind bis 2022 eine Volle Halbtagsschule.“ (jetzt: Ganztägig arbeitende Grundschule) festgeschrieben.

Die Ganztägig arbeitende Grundschule bietet den Schülerinnen und Schülern über den Unterricht hinaus die Möglichkeit, …

  • eigene Interessen und Neigungen zu entdecken
  • Sozial- und Selbstkompetenz zu entwickeln
  • das gemeinschaftliche Miteinander kennenzulernen
  • Wertevermittlung zu erfahren
  • an ein sinnvolles Freizeitverhalten heranzuführen.1

1vgl. Verwaltungsvorschrift „Ganztägiges Lernen an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern“

2. Elternbefragung

Nach Vorstellung des Vorhabens in der Schulkonferenz und nach Absprachen mit dem Schulträger und dem Hort wurde am 27.02.2020 eine Elternbefragung durchgeführt. In der dazugehörigen Elterninformation wurden die Ziele und möglichen Inhalte des Ganztagsangebotes kurz geschildert.

Die schriftliche Befragung wurde an alle Eltern der Klassen 1 und 2 ausgeteilt. (Die übrigen Klassen haben zum Beginn der Ganztagsangebote bereits unsere Grundschule verlassen.)

An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 75,8 % der Elternhäuser. Folgendes Ergebnis zeigte die Auswertung der Fragebögen:

Klasse Anzahl der SchülerInnen Ja- Stimmen Nein- Stimmen
1a 20 16 1
1b 23 19 3
2a 24 19 1
2b 24 15 2

90,8% stimmten für die Errichtung einer Ganztägig arbeitenden Grundschule zum Schuljahr 2022/ 2023.

3. Wie wollen wir die ganztägig arbeitende Grundschule ausgestalten?

Der bisherige schulische Tagesablauf wird mit der Umgestaltung zur ganztägig arbeitenden Grundschule durch einige feste Elemente wie einen offenen Anfang, die Hausaufgabenzeit und den Ausklang ergänzt. Die Klassenteam- Zeit, verschiedene Interessenangebote sowie individuelle Förderkurse werden in den Wochenablauf integriert.

Im Folgenden werden nun die inhaltlichen und organisatorischen Schwerpunkte der einzelnen Ganztagselemente beschrieben.

A. Offener Anfang

Der „Offene Anfang“ bezeichnet die Spanne zwischen dem Eintreffen aller Schülerinnen und Schüler und dem tatsächlichen Beginn des Unterrichts zwischen 7:25 Uhr und 8:00 Uhr. Er ist grundsätzlich keine Unterrichtszeit.

Pädagogische Begründung:
Mit einem offenen Anfang wird unsere Grundschule zum Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum für unsere Schülerinnen und Schüler. Die ruhige und entspannte Atmosphäre bietet den Kindern und Lehrkräften gleichermaßen die Möglichkeit, ihre sozialen Kontakte auszubauen und zu pflegen. Die Individualität der einzelnen Kinder sowie unterschiedliche Anlaufphasen werden erlaubt und berücksichtigt.

  • Ein offener Anfang ermöglicht allen Beteiligten einen harmonischen und stressfreien
    Start in den Schultag.

B. AG- und Projekt- Zeit

Einmal in der Woche können die Schülerinnen und Schüler aus den fakultativen Angeboten eine Arbeitsgemeinschaft bzw. eine Projektgruppe wählen. Diese den Unterricht ergänzenden Aktivitäten werden sowohl von den Lehrkräften als auch von externen Kooperationspartnern für jeweils zwei Jahrgangsstufen (Klasse 1/ 2 bzw. 3/4) angeboten und sollen in der Regel kostenfrei sein. Die Anmeldung der Schülerinnen und Schüler erfolgt verbindlich jeweils zum Beginn des Projektzeitraumes. Die Angebote sollen einen Bezug zu den schulischen Entwicklungsfeldern Natur-, Lese- und Medienerziehung haben, aber auch zusätzliche Möglichkeiten für sportliche und kreative Aktivitäten bieten.

Pädagogische Begründung:
Mit den vielfältigen Interessenangeboten haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eigene Neigungen und Talente zu erkunden, sie zu erproben bzw. ihnen regelmäßig nachzugehen.

  • Die AG- und Projektzeit leistet einen wichtigen Beitrag, die Kinder an einen sinnvollen Umgang mit ihrer Freizeit heranzuführen, zeigt die Vielfalt und bringt „Farbe in unser
    Schulleben“.

C. Hausaufgabenzeit

Die Hausaufgabenzeit findet von Montag bis Donnerstag jeweils nach der Mittagspause bzw. dem Unterrichtsschluss der jeweiligen Klasse statt. Die Schülerinnen und Schüler haben die Gelegenheit, ihre Hausaufgaben unter fachkundiger Anleitung in einer ruhigen Lernatmosphäre anzufertigen.

Pädagogische Begründung:
Durch Ermutigung und Lob in der Hausaufgabenzeit werden die Kinder motiviert, ihre schulischen Aufgaben regelmäßig, termingerecht und gewissenhaft zu erfüllen. Zunehmend werden sie dadurch an eine selbstständige Arbeitsweise herangeführt.

D. Förderzeit

Jedes Kind unserer Grundschule soll entsprechend seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert und gefordert werden. …. Die Förderkurse finden in den Bereichen Deutsch, Mathematik, Wahrnehmung und Sozialkompetenz statt.

Pädagogische Begründung:
Die individuellen Angebote der Förderzeit bieten einerseits die Möglichkeit, Benachteiligungen zu vermeiden und abzubauen sowie andererseits Begabungen zu erkennen und zu fördern. Die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler an Schule und Unterricht teilzuhaben steigt.

E. Ausklang

Der Ausklang rundet den Schultag ab. In der Zeit bis zur Abfahrt der Busse von 13:35 Uhr bis 13:45 Uhr können die Schülerinnen und Schüler ihren Arbeitsplatz aufräumen, Materialien wegsortieren, Klassendienste ausführen und das Schulhaus verlassen.

Pädagogische Begründung:
Der Ausklang leistet somit einen Beitrag zur Entwicklung eines „Wohlfühl- Klimas“ in unserer Grundschule.

F. Klassen-Team-Zeit

Die Klassen-Team-Zeit zum Abschluss einer jeden Schulwoche soll die Klassengemeinschaft und den Zusammenhalt stärken. Durch gemeinsame Aktivitäten soll das soziale Miteinander wachsen. Dabei können in Gesprächen aktuelle Konflikte thematisiert, SAM –Strategien besprochen, Erfolge gewürdigt und wertschätzende Rückmeldungen zu Wochenzielen gegeben werden.

Pädagogische Begründung:
Die Klassen-Team-Zeit leistet mit ihrem Ziel, ein angenehmes Klassenklima zu erzeugen, einen Beitrag zur Erziehung im Sinne einer gesunden und wertorientierten Lebensweise.

Wochenüberblick zur geplanten Unterrichtsorganisation

Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
7:25 -
8:00 Uhr
Offener Anfang Offener Anfang Offener Anfang Offener Anfang Offener Anfang
1. Stunde          
Frühstück          
2. Stunde          
Hofpause          
3. Stunde          
4. Stunde   AG- und Projekt- Zeit
Jahrgangsstufe 1/2
AG- und Projekt- Zeit
Jahrgangsstufe 3/4
   
Hofpause/
Mittag
         
5. Stunde Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 1/ 2
Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 1/ 2
Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 1/ 2
Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 1/ 2
Klassen-Team- Zeit
6. Stunde Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 3/4
Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 3/4
Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 3/4
Hausaufgabenzeit/ Förderzeit
Jahrgangsstufe 3/4
 
13:35 -
13:45 Uhr
Ausklang Ausklang Ausklang Ausklang  

4. Kooperation mit außerschulischen Partnern

Als Ganztägig arbeitende Grundschule öffnen wir uns gegenüber unserem gesellschaftlichen Umfeld und arbeiten mit außerschulischen Kooperationspartnern zusammen. Diese Zusammenarbeit wird zunächst im Bereich „AG- und Projektzeit“ realisiert.